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Im Zentrum des mit der Berufung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Hurlemann auf den Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie an der European Medical School Oldenburg-Groningen eingerichteten Forschungsprogramms „Neuromodulation of Emotion (NEMO)“ steht die Entwicklung personalisierter neuromodulatorischer Therapien für verschiedene psychiatrische Krankheitsbilder, darunter die TMS-Behandlung bei therapieresistenter Depression.
Im Fokus stehen nicht nur die Major Depression, sondern auch die Borderline-Störung und schizophrene Erkrankungen, deren Negativsymptomatik besonders belastend für die Betroffenen ist. Ziel der Forschungs-arbeiten ist dabei die Etablierung einer personalisierten Psychiatrie, d.h. die Entwicklung maßgeschneiderter Therapieformen, in der jeder Patient die für sie bzw. ihn optimale Behandlung basierend auf neurobiologischen Befunden erhält.
Im Folgenden möchten wir Ihnen unsere laufenden Projekte vorstellen:
Projekt “DIP”: Berührt oder unberührt - Neurobiologische Mechanismen von Einsamkeit
Soziale Interaktion mit anderen Menschen ist unverzichtbar für unsere mentale und körperliche Gesundheit. Doch die COVID-19-Pandemie erzeugte soziale Distanz und Isolation – mit erheblichen Folgen für unsere psychische Gesundheit. Die durch die Isolation entstandene Einsamkeit birgt viele gesundheitliche Risiken wie beispielswiese Herzinfarkte oder Depressionen. Aus diesem Grund sollen im Forschungsprojekt DIP die Auswirkungen sozialer Berührung in Form von Physiotherapie auf einsame Personen ermittelt werden. Das Ziel der Studie ist es, die neurobiologischen Mechanismen des Phänomens der Einsamkeit zu identifizieren, um mögliche Gegenmaßnahmen entwickeln zu können.
Projekt: „PsyApp“: Besser verstehen – besser helfen
An Schizophrenie oder Depressionen zu erkranken, kann weitreichende Folgen haben und alle möglichen Bereiche unseres Lebens langfristig beeinflussen: Stimmung, Wahrnehmung, die Beziehungen zu Familie oder Freunden oder auch unser Schlaf- und Essverhalten. Was können wir aus Klinikaufenthalten lernen? Wie können die laufenden Behandlungen bei Klinikaufenthalten bestmöglich individuell an die Betroffenen angepasst werden? Und welche Informationen kann man nutzen, um eine Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen? In diesem Projekt arbeiten wir daran, Krankheitsmerkmale von Patienten mit Schizophrenie oder Depressionen zu erkennen und über den Lauf der Behandlung hinweg besser zu verstehen.
Projekt “DREAMS”: Mit individualisierter Hirnstimulation gegen Depression
Nach einer Nacht erholsamen Schlafes fühlt man sich erfrischt und energiegeladen. Depressive Erkrankungen können jedoch die Aktivität in Teilen des Frontalhirns verhindern, was zu einer reduzierten Schlafqualität führen kann. Das Aktivieren dieser Hirnareale durch rTMS kann Depressionssymptome reduzieren. In dieser placebokontrollierten Studie wollen wir untersuchen, ob dadurch auch die Schlafqualität verbessert wird. Die Studie umfasst unter anderem zwei Untersuchungen mit Magnetresonanztomographie (MRT), klinische Interviews sowie die Analyse von Speichel- und Blutproben.
Projekt “SPIRIT”: Gemeinsam für eine stärker personalisierte Behandlung der Schizophrenie
Sowohl die psychischen Beschwerden als auch die persönlichen Herausforderungen im Alltag sind bei Menschen mit Schizophrenie so individuell wie die Betroffenen selbst. Wichtig ist daher, dass Behandlungsmöglichkeiten bestmöglich an die verschiedenen Bedürfnisse angepasst werden. Ziel des Projekts “SPIRIT” ist es, neurobiologische Mechanismen der Schizophrenie besser zu verstehen. Diese sogenannten „Biomarker“ könnten in Zukunft dabei helfen, individuelle Krankheitsverläufe besser abzuschätzen und so zu einer stärker personalisierten Behandlung beizutragen.
Projekt “SANITY”: Gemeinsam Borderline bekämpfen
Soziale Beziehungen und ein Gefühl der Zugehörigkeit sind von herausragender Bedeutung für unsere geistige und körperliche Gesundheit. Doch inwieweit hängt die soziale Integration mit dem Behandlungserfolg einer stationären psychiatrischen Therapie zusammen? Das Forschungsprojekt SANITY zielt darauf ab, neurobiologische Mechanismen zu identifizieren, die mit erfolgreicher sozialer Integration während der stationären Behandlung verbunden sind.
Projekt “MePheSTO”: Smarte Daten für eine individuelle Therapie
Sich mit Freunden und Familie zu treffen, wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Soziale Interaktionen können Menschen mit psychischen Erkrankungen jedoch häufig vor besondere Herausforderungen stellen. In dieser Studie untersuchen wir daher anhand von Audio- und Videoaufzeichnungen sowie Biomarkern die soziale Interaktion zwischen Patient*Innen und Kliniker*Innen im klinischen Alltag.
Projekt “NerDI”: Die neurobiologischen Grundlagen von sozialer Interaktion im Zeitalter der Digitalisierung
Soziale Interaktion mit anderen Menschen ist unverzichtbar für den Aufbau und die Verstetigung von Vertrauen und (inter-)personeller Bindung und kann die daraus resultierenden prosozialen Verhaltens-weisen, wie Altruismus, Empathie oder Kooperation, maßgeblich beeinflussen. Die Begegnungen zwischen Menschen finden – nicht zuletzt seit der COVID-19 Pandemie – zunehmend im digitalen Raum statt. Doch inwieweit können virtuelle Begegnungen prosoziales Verhalten begünstigen? Das Ziel des Forschungsprojekts NerDI ist es, die neurobiologischen Mechanismen zu identifizieren die sozialen Interaktionsformen, d.h. persönlichen vs. virtuellen Begegnungen, zugrunde liegen.
Projekt “UBIDENZ”: Ubiquitäre Digitale Empathische Therapieassistenz
Dieses BMBF-geförderte, gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie durchgeführte Projekt dient der Entwicklung eines sozial-empathisch agierenden Assistenzsystem für Menschen mit Depression nach einem psychiatrischen Klinikaufenthalt. Als zentrale Interaktionsschnittstelle fungiert ein bindungsorientierter Avatar, der mit einer echtzeitfähigen Bindungssimulation soziale Signale analysiert und herstellt, um die Assistenzfunktion zu verstärken.
ZIM-Netzwerk Smartlife
Die Arbeitsgruppe NEMO ist ebenfalls Teil des ZIM-Netzwerks “Smartlife”. Die strategische Ausrichtung des Netzwerkes besteht darin, den Menschen durch intelligente Hilfsmittel zu unterstützen. Die Unterstützung kann dabei in den Bereichen Arbeit, Freizeit, Gesundheit und Rehabilitation erfolgen.
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6. Mai 2022
Vortragsreihe eröffnet Jubiläumsjahr der Universitätsmedizin
Programm bietet Bürgerinnen und Bürgern viele Einblicke
Die „Sprechstunde“ ist ein neues Format der Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Oldenburg. Wir widmen uns in regelmäßigen Abständen wechselnden Gesundheitsthemen und bereiten diese allgemeinverständlich für Sie auf. Die Professorinnen und Professoren aus der Humanmedizin berichten mit ihren Teams über die modernen Behandlungsmöglichkeiten der Universitätsmedizin und wie Sie davon profitieren können. Im Anschluss stehen die Spezialist*innen zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung.
Kontakieren Sie uns gerne!
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Bei allgemeinen Fragen kontaktieren Sie bitte das Sekretariat der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie:
Telefon: +49 (0)441 9615 1501
E-Mail: sekretariat-ukl@kjk.de
Sie können ebenfalls das nebenstehende Kontaktformular ausfüllen und wir werden uns zeitnah bei Ihnen melden!
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Anfahrt
Universitätsklinik für Psychiatrie & Psychotherapie
an der Karl-Jaspers-Klinik
Fakultät VI - Medizin & Gesundheitswissenschaften
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Hermann-Ehlers-Str. 7
26160 Bad Zwischenahn