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“NerDI”: Die neurobiologischen Grundlagen von sozialer Interaktion im Zeitalter der Digitalisierung
Durch die Digitalisierung von Bildungs-, Berufs- und privaten Lebenswelten ist die Begegnung und der Austausch über virtuelle Wege immer wichtiger und zentraler geworden. Diese Tendenz wurde durch die COVID-19 Pandemie verstärkt: soziale Begegnungen mussten pandemiebedingt häufig rein virtuell stattfinden. Aber auch im Kontext des Klimaschutzes stellt sich die Frage, inwiefern persönliche Begegnungen durch virtuelle Zusammentreffen ersetzt werden, um dadurch bspw. CO2-intesive Reisen zu vermeiden.
Auf neurobiologischer Ebene stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie prosoziales Verhalten beeinflusst wird, wenn der Austausch mit anderen Menschen auf der virtuellen statt der persönlichen Ebene stattfindet. Neueste Studien haben gezeigt, dass virtuelle Interaktionen sich unter anderem negativ auf die Kreativität von sozialen Gruppen und die Wahrnehmung des Gegenübers auswirkt. Insbesondere stellt sich die Frage, wie das Neuropeptidhormon Oxytozin, das nachweislich bei der interpersonellen Bindung mit anderen Menschen und dem Aufbau von z.B. vertrauen oder kooperativem Verhalten eine wichtige Rolle spiel, prosoziales Verhalten im Kontext persönliche vs. Virtuelle Interaktion beeinflusst.
Im Forschungsprojekt NerDI werden diese Fragen erstmalig systematisch untersucht, indem die behavioralen und neuronalen Korrelate von prosozialem Verhalten (unter anderem Altruismus und Empathie) im Kontext von persönlicher vs. virtueller Interaktion identifiziert werden. Außerdem wird der Einfluss von Oxytozin hierbei bestimmt. Ziel der Studie ist es, die neurobiologischen Mechanismen und Auswirkungen von virtueller Interaktion auf das menschliche Sozialverhalten besser zu verstehen.
An zwei Standorten, Oldenburg und München, werden hierfür in zwei Teilstudien insgesamt 240 männliche Probanden rekrutiert (je 120) und in die Studie eingeschlossen. Nach einem ersten Termin zur psychophysiologischen Diagnostik (ca. 1 1/2h) finden die Testtermine für 120 Probanden im Rahmen eines ökonomischen Verhaltensexperiments in München statt. Weitere 120 Probanden werden mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT; Dauer ca. 1h; keine Strahlenbelastung; zwei Blutentnahmen) in Oldenburg getestet. Die Gruppen werden unabhängig voneinander rekrutiert und getestet. Beide Studienteile werden vor Ort in Oldenburg ausgewertet. Alle Teilnehmer erhalten am Testtag ein gut verträgliches Nasenspray, welches entweder eine kleine Menge des körpereigenen Hormons Oxytozin oder ein Präparat ohne Wirkstoff (Placebo) enthält.
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts könnten dazu beitragen, die Ausrichtung von Veranstaltungs- und Meetingformaten präziser zu beurteilen, sowie die neurobiologischen Grundlagen von sozialer Interaktion besser zu verstehen.
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Frau Vanessa Jeske
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